Indien: diverse Themen

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Roopkund Lake – der Skelett-See


Folgt man der hinduistischen Mythologie, wurde der kleine See von Lord Shiva erzeugt. Als die Göttin Parvati und Lord Shiva Shiva nach der Vernichtung der Dämonen nach Kailash zurückkehrten, hatte die Göttin den Wunsch, sich vorher zu reinigen. Lord Shiva drehte sich einmal im Kreis und schuf mit Hilfe seines Dreizacks einen runden Teich (künstlich angelegtes Stillgewässer) der sich mit Gletscherwasser füllte. Beim Baden im See bemerkte Parvati, wie schön ihr Spiegelbild war und sah es verzaubert an. Seitdem wurde der See Roopkund genannt. "Roop" bedeutet „Erscheinung“ und „kund“ bedeutet „kleines Reservoir“.

 

Während der englischen Kolonialzeit in Indien wurden auch Expeditionen in den Himalaya entsandt. So gab es auch 1942 eine britische Expedition, die in den nördlichen Bundesstaat Uttarakhand führte, um u.a. das Trishul-Massiv und seine Umgebung zu erkunden, die fast menschenleer war. Hier gibt es auch einen alten Pilger-Weg. Ein britischer Forstbeamter hatte behauptet, viele Skelette an einen kleinen See gesehen zu haben. In etwa 5.000 Meter Höhe machten die Teilnehmer eine grausige Entdeckung, als sie auf den Gletscher-See Roopkund stießen. Dessen Größe variiert je nach Jahreszeit. Der Durchmesser beträgt nur 40 Meter, hat eine maximale Tiefe von 2 Metern, bedeckt eine Fläche von über 1.000 Quadratmeter und ist im Winter lange Zeit zugefroren bzw. im Sommer nur für kurze Zeit eisfrei. Deshalb grausig, weil sie einen zugefrorenen See mit hunderten menschlichen Knochen sahen. Als der See im Sommer eisfrei wurde, kamen noch viel mehr Skelettreste zum Vorschein, die im Wasser schwammen, wobei manche Körperteile wie mumifiziert aussahen und sogar Reste von Kleidung an den Körperteilen vorhanden waren. Weil hier fast nur eisige Temperaturen vorherrschen, hat dies wohl zum Erhalt dazu beigetragen. Was mag hier passiert sein?

 

Zunächst gab es die Spekulation, das es sich um Leichen von japanischen Soldaten handeln könnte, die an den Folgen der Kälte und unzureichender Schutzkleidung gestorben sind. Doch spätere Untersuchungen kamen zu dem Schluss, das die menschlichen Überreste weitaus älter waren. Die Analysen ergaben, das die ältesten Überreste etwas auf das Jahr 850 n. Chr. und die jüngsten etwas bis maximal 1.800 n. Chr. datiert werden konnten. Doch der Umstand, das es noch Weichgewebe an den Knochen gab, machte die Forscher stutzig. Warum war an so alten Knochen noch Fleisch dran. Dann wollte man natürlich herausfinden, wer die Menschen waren und wie sie gestorben waren.

 

Eine Analyse von Anthropologen ergab, das viele Schädel und Teile des Oberkörpers vermutlich durch einen Aufprall mit einem großen rundlichen Gegenstand tödlich verletzt wurden. Die eine Theorie geht davon aus, das Hagelkörner groß wie Orangen oder ein Steinschlag die Menschen töteten. Solche großen Hagelkörner bzw. Hagelstürme mit übergroßen Hagelkörner kamen schon vor, jedoch in weitaus niedrigeren Höhen. Unbeantwortet bleib jedoch der seltsame Umstand, das einige Menschen scheinbar körperlich zerrissen wurden und warum alle auf der gleichen Weise umkamen. Die Einheimischen sind dagegen davon überzeugt, das diese Menschen von unsichtbaren Berggeistern (Chumjung) aus einer anderen Welt (Parallelwelt) mit keulenartigen Waffen erschlagen wurden. In dieser Region gibt es auch einige alte Volkserzählungen von Yetis, die Steine auf Menschen warfen. Die Wissenschaftler halten diese und weitere Legenden für abergläubischen Unfug. 

 

Unter der Leitung von Niraj Rai, einem Experten für antike DNA vom Birbal Sahni Institute of Palaeosciences in Indien extrahierte DNA aus den Überresten Dutzender Skelettproben. Es sollen Überreste von Menschen aus Indien, Südasiaten und China sein. Rätselhaft sind 14 Skelette, die eine genetische Abstammung mit den heutigen Bewohnern Griechenlands und Kretas haben. Einen Nachweis einer tödlichen Krankheit gab es nicht. Nachfolgende Untersuchungen ergaben ähnliche Ergebnisse. Waren es Pilger und was suchten die Griechen hier?

 

Somit hat der Roopkund Lake sein Geheimnis noch nicht vollständig preisgegeben. Die alten Volkssagen über unsichtbaren Bergwesen oder Yetis begleiten das Geheimnis. Die zentrale Frage bleibt ja auch, warum gerade hier an diesem einsamen Ort auf so einer kleinen Fläche, es so viele Skelette gibt. Die ist einmalig auf der Welt.


Die 7 Shiva-Tempel auf den selben Längengrad


Seit rund 200 Jahren gibt es den Versuch, herauszufinden, wie es den Architekten aus verschiedenen Epochen gelang, 7 Shiva-Tempel exakt auf dem 79. Längengrad auf einer geraden Linie zu errichten. Die ist eigentlich ein astrologisches, geografisches und technisches Wunder, denn zu diesen Zeiten gab es ja noch keine Satellitentechnologie (GPS). Zunächst entdeckte man diese Regelmäßigkeit bei den Tempeln der 5 Elemente.

 

Im Hinduismus werden die 5 Elemente Erde, Feuer, Luft, Raum (Äther oder auch Raum zwischen allen Elementen) und Wasser zusammengenommen, als Pancha Bhoota (auch Pancha Bhuta) bezeichnet. Gegenüber der „westlichen“ Vier-Elementen-Lehre (Erde, Feuer, Luft, Wasser), die vermutlich vor etwa 2.500 Jahren ihren Ursprung in Griechenland gehabt haben soll, gab es in den weitaus älteren vedischen Religionen (Veden) immer schon die 5 Elemente-Lehre. Das Element Raum/Äther gilt dabei auch als „elektromagnetisches Spektrum.“

 

Gott Shiva und Pamcha Bhoota hat bis heute eine sehr hohe religiöse Bedeutung. Zu Ehren des Gottes wurden diese fünf geweihte Tempel nach vedischer Baukunst Vastu (Vastu ist das indische Pendant der chinesischen Feng-Shui-Lehre) errichtet, die Pancha Bhoota Stala (auch Sthalam) genannt werden. „Pancha“ bedeutet fünf, „Bhoota“ bedeutet Elemente und „Stala“ bedeutet Ort. Diese fünf Tempel befinden sich in Südindien, die jeweils die Manifestation der fünf Hauptelemente der Natur darstellen sollen. Vier Tempel im südlichen indischen Bundessstaat Tamil Nadu und ein Tempel im südlichen indischen Bundessstaat Andhra Pradesh. Bis heute sind diese fünf Tempel eine große Besonderheit bei den Gläubigen.

 

Der Ekambareswarar-Tempel für Erde befndet sich in Kanchipuram (Tamil Nadu)

 

Der Arunachaleswara-Tempel für Feuer befindet sich in Thiruvannamalai (Tamil Nadu)

 

Der Sri Kalahasti-Tempel für Luft bedindet sich in Kalahasti (Andhra Ptadesh)

 

Der Thillai Natarajar-Tempel für Äther/Raum befindet sich in Chidambaram (Tamil Nadu)

 

Der Jambukeshwarar-Tempel für Wasser befindet sich in Thiruvanaikaval (Tamil Nadu)

 

Dann fand man noch zwei weitere Shiva-Tempel, die ebenfalls exakt auf dem 79. Längengrad gebaut wurden. Der Kedarnath-Tempel im Norden im Bundesstaat Uttarakjand und der Rameshwaram-Tempel im Süden im Bundesstaat Tamil Nadu. Die Entfernung zwischen Kedarnath im Norden und Rameshwaram im Süden beträgt etwa 2.382 Kilometer. Und diese Entdeckungen sollen nicht die letzten sein.

 

Bis heute bleibt es noch ein Rätsel, wie das die Baumeister geschafft haben. Gläubige vermuten, das Shiva selber, als Inkarnation, die Tempel bauen ließ und weiter unter den Menschen lebt.


König Ashoka und der Geheimbund der 9


Teil 1

Die altindische Maurya-Dynastie existierte von 320 bis 185 v.Chr. Seine größte Bedeutung und Ausdehnung erreichte das Maurya-Reich unter dem dritten Herrscher der Maurya Dynastie und das war König Ashoka (* 304 v. Chr. bis 232 v. Chr). Mit einer geschätzten Fläche von 5.000.000 qkm vereinnahmte es das heutige Indien und Bangladesch, große Teile von Afghanistan, Bhutan, Nepal, Pakistan sowie Teile von Iran. Damit beherrschte Ashokas das größte Reich der indischen Antike. Ihm widerfuhr das seltene Schicksal, in der Kulturtradition seines eigenen Landes in Vergessenheit zu geraten. Sein Name verschwand bald aus dem Gedächtnis des Volkes und nur in der buddhistischen Tradition anderer asiatischer Länder hat man ihn bewahrt und geehrt. So ist es insbesondere ceylonesischen Chroniken zu verdanken, dass die Geschichtsschreibung König Ashoka wiederentdeckte, um nach mehr als zwei Jahrtausenden sein Wirken als König und Mensch rekonstruieren zu können. Nicht umsonst wird er auch als der „weise Salomon von Indien“, der größte Reformer seiner Zeit und auch der geheimnisvollste Herrscher genannt, der in der vedischen Religion aufwuchs.

 

Die Wiederentdeckung Ashokas hat ihre eigene Geschichte. Er hatte zwar eine Reihe von Edikten in Form von Fels- und Säuleninschriften erlassen, aber die Schrift der meisten Edikte, die Brahmi, kam aus dem Gebrauch und innerhalb weniger Jahrhunderte konnte sie niemand mehr lesen. Vom 5. Jahrhundert n. Chr. an benutzten deshalb verschiedene Könige solche Ashoka-Säulen für eigene Inschriften oder verschleppten sie zur Verschönerung ihrer Paläste. Erst 1837 gelang es einem jungen Angestellten der Britisch-Indischen Verwaltung, James Prinsep, jene alte Schrift zu entziffern. Damit war nicht nur das Verständnis der Ashoka-Edikte erschlossen, sondern auch der Weg zur Entzifferung zahlloser Inschriften aus der indischen Vergangenheit.

 

Die Ashoka-Inschriften konnten nun gelesen werden, aber das Rätsel blieb. Wer war der König, der sogar den Titel Devanampiya (Göttergeliebter) trug und der sich selbst Piyadassi (der freundliche Schauende) nannte? Es gab keinen solchen Namen in den Genealogien der alten Dynastien. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fand man beim Studium der alten buddhistischen Chroniken von Ceylon heraus, dass Piyadassi und Ashoka identisch und lediglich zwei verschiedene Namen für den dritten König in der Linie der Maurya-Herrscher sind. Der letzte Beweis für die Identifizierung kam 1915, als eine neue Inschrift entdeckt wurde, in der sich der König selbst als Devanampiya Piyadassi Ashoka nannte.

 

Der legendäre Hain, die Geburtsstätte Buddhas, wurde erst 1898 genau lokalisiert: ca. 3 km nördlich der heutigen Stadt Bhagvanpur (Nepal). Man fand sogar die 6,5 m hohe Steinsäule des Königs Ashoka wieder, obwohl sie inzwischen umgestürzt im Erdreich verschwunden war. Auf der Säule fand man die Inschrift: "20 Jahre nach seiner Krönung kam König Devanampiya Piyadassi hierher und bezeugte seine Verehrung, weil der Buddha, der Weise aus dem Sakja-Geschlecht, hier geboren worden ist. Er ließ ein Steinrelief und eine Steinsäule errichten, um anzuzeigen, dass hier der Erhabene geboren wurde". Später wurden hier ein Kloster und die Reste eines Steinreliefs ausgegraben, die wahrscheinlich aus der Zeit von König Ashoka stammen.

 

In Benares (heute Varanasi) soll Buddha ebenfalls Einkehr gehalten haben. König Ashoka ließ hier seine legendären 15 m hohen und 50 Tonnen schweren "blauen Säulen" aufstellen. Sandsteinmonolithe, die so glattpoliert waren, dass man sie wegen ihrer blauen Farbe für Metall halten könnte. Der 5 m hoher Rest einer Säule steht heute noch an seiner ursprünglichen Stelle im Stadtteil Sarnath, einige Kilometer nördlich von Benares.

 

Die Wiederentdeckung Ashokas fiel zeitlich mit den Anfängen des modernen Nationalismus und der Unabhängigkeitsbewegung in Indien zusammen. So ist es nicht erstaunlich, dass nun viele Historiker über Ashokas Herrschaft schrieben. Seine Ideen zur Gewaltlosigkeit, die große Beachtung fanden als auch Gandhi sich daranhielt und die Gewaltlosigkeit als Mittel zur Erringung der Unabhängigkeit propagierte, und die Tatsache, dass unter König Ashokas Herrschaft zum ersten Mal in der indischen Geschichte fast der gesamte Subkontinent politisch geeint wurde, machten Ashoka zu einer Symbolgestalt des wiedererwachenden Indien. Seit der Unabhängigkeit ist das Abbild eines Kapitels aus der Inschrift einer seiner Inschriftensäulen das Amtssiegel der indischen Regierung.

 

Die Hauptquellen über das Leben Ashokas sind seine eigenen Edikte und verschiedene buddhistische Texte. Die Edikte enthalten nur wenige biographische Angaben, sind aber von unschätzbarem Wert für das Verständnis der Ideen Ashokas. Die buddhistischen Texte dagegen erzählen viele Geschichten über sein Leben. Die Verfasser dieser Quellen sahen in Ashoka vor allem den großen königlichen Förderer des Buddhismus in Südostasien. Geht man nach diesen Texten, so hat Ashoka die Verbreitung dieser Religion offensichtlich zur königlichen Regierungsaufgabe gemacht. Sein Ziel soll es gewesen sein den Buddhismus zur Staatsreligion Indiens zu machen. Natürlich steht im Vordergrund die Frage warum er den Buddhismus in aller Form förderte und wieso er sich für eine so junge Religion begeisterte. Die Antwort auf diese Fragen ist nicht nur im Leben und Werk Ashokas begründet, sondern ebenso in den politischen Umständen seiner Zeit, dem 3. Jahrhundert v. Chr..

 

Zu den chronologisch gesicherten Ereignissen der altindischen Geschichte gehört der Feldzug Alexander des Großen in das Pandschab und im Nordwesten des Subkontinents in den Jahren 327 - 325 v. Chr. Die Auswirkungen des Alexanderzugs waren für Indien teils bedeutend und die Expedition von Alexander war von höchstem Wert für die altindische Geschichte. Es gab einen kulturellen und wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch. Die griechischen und römischen Berichte über den Alexanderzug erwähnen einen indischen Fürsten Sandrokottos, mit dem Alexander möglicherweise zusammentraf. Und dieser Sandrokottos konnte mit Candragupta Maurya, dem Begründer der Maurya-Dynastie, und dem Großvater Ashokas, identifiziert werden. Die griechischen Einflüsse in Indien sind dabei nicht zu unterschätzen. Eroberungszüge und Machtzuwachs bestimmten die 24 Jahre seiner Regierung, in denen er den Subkontinent vom Indus bis nach Bengalen unter seiner Herrschaft brachte. Sein letzter großer Feldzug war gegen Seleukos I Nikator gerichtet und brachte die Gebiete des heutigen Afghanistan, Belutschistan und der Makran-Küste in seine Gewalt. Durch eine Heirat kommt es zu einer friedvollen engen Verbindung mit der Seleukiden-Dynastie, die ebenfalls noch großen Einfluss hatte.

 

Candraguptas Nachfolger wurde 297 v.Chr. sein Sohn Bindusara, der das Reich weiter im Süden bis nach Maisur ausdehnen konnte. Nach einer anderen Quelle ernannte Bindusara einen anderen Sohn zum Kronprinzen, doch die Minister bevorzugten Ashoka an ihrer Seite. Als nach Bindusaras Tod Streitigkeiten in der Erbfolge auftraten, ist Ashoka als Sieger hervorgegangen, nachdem er seine sechs Brüder besiegte. Etwa um 269/268 v. Chr. bestieg Ashoka den Thron. Im ersten Regierungsjahr soll Ashoka sehr unbeholfen gewesen sein, konnte dies aber mit seinen administrativen Fähigkeiten wieder ausgleichen. Der charismatische Chanakya (* um 350 v. Chr.; † um 283 v. Chr.) war nicht nur einer der Lehrer von Ashoka, sondern stand ihm auch als Berater und Minister zur Seite.

 

Die erste Aufgabe des jungen Herrschers war heikel. Er wurde nach Taxila, der damaligen Hauptstadt der Provinz Gandhara (nahe dem heutigen Peshawar), geschickt, wo ein Volksaufstand gegen einige höhere Beamte stattgefunden hatte. Ashoka soll Recht und Ordnung bald wiederhergestellt und dadurch sowohl die Bürger von Taxila, als auch die Beamten beschwichtigt haben. Ashoka war von der Stadt Taxila mehr als begeistert. Die Stadt war zu dieser Zeit ein Mittelpunkt des Verkehrs zwischen Nordindien und Westasien, zudem noch ein berühmtes Bildungszentrum. Hier trafen sich Gelehrte aus allen Schichten und Landesteilen. Ashoka erhielt dort erstmals Kenntnisse über den Buddhismus.

 

Über diese Periode seines Lebens wird in den buddhistischen Quellen von Ceylon viel gesagt, wohl deshalb, weil hier die Geschichte Ceylons indirekt betroffen ist. Wir erfahren, dass Ashoka in Ujjayini Devi, die Tochter eines Kaufmanns, zu seiner Frau macht. Sie gebar ihm zwei Kinder: den Sohn Mahinda und die Tochter Sanghamitta. Später schickte Ashoka seinen Sohn nach Ceylon, um die Insel zum Buddhismus zu bekehren. Einige Historiker zweifeln allerdings daran, dass Mahinda der Sohn Ashokas war und behaupten, dass er der jüngere Bruder des Königs war. Die buddhistischen Quellen Ceylons vertreten jedoch die Meinung, dass er Ashokas Sohn gewesen ist.

 

Der König selber beschrieb seinen Weg zum Buddhismus in einem seiner Edikte, in dem er berichtete, dass er acht Jahre nach seiner Thronbesteigung einen Feldzug gegen Kalinga unternahm. Dieses Gebiet war damals das wohl einzige im nördlichen Indien, daß sich nicht im Machtbereich der Mauryas befand. Am Ende eines sehr blutigen, erbitterten Kampfes wurde Kalinga (im heutigen Gebiet von Orissa am Golf von Bengalen) erobert, wobei den Bewohnern dieses Landes viel Leid zugefügt wurde. Eine Inschrift berichtet:

 

„150.000 Menschen wurden deportiert, 100.000 wurden auf beiden Seiten getötet und noch viel mehr gingen durch Hunger, Krankheit und Vertreibung zugrunde. Die Zerstörung und das Leid erfüllten den König mit großer Reue, als er das ganze blutige Schlachtfeld betrat. Er bedauerte nun diese gewaltvolle Eroberung des Kalinga-Landes. Auf dem Schlachtfeld ließ er sein Kampfschwert fallen. Die Grausamkeit dieses Feldzuges hatte sein Gewissen belastet.“

 

Buddhistische Quellen berichten weiter, dass ein Mönch namens Upagupta von Mathura König Ashoka zur Lehre des Buddha unterrichten sollte. Der König wuchs in der alten vedischen Religion des Hinduismus auf und einflussreiche Brahmanen sahen es eher skeptisch, was ihr Herrscher dazu bewog. Dies wusste auch der enge Berater Chanakya, dennoch ließ er seinen besten Schüler seinen Weg gehen. Der König selber hielt die Religion in seinem Reich im Gleichgewicht, ließ den Brahmanen ihre Macht und zugleich machte er deutlich, wer der Herrscher sei. Es soll zweieinhalb Jahre gedauert haben, bis Ashoka den Buddhismus als seine Bestimmung annahm. Auf seinen häufigen Inspektionsreisen verbrachte er auch einige Zeit damit, wichtige Stätten des Buddhismus zu besuchen. Diese Reisen dienten sowohl administrativen als auch religiösen Zwecken.

 

18 Jahre nach Ashokas Regierungsantritt kam es zu einem bedeutsamen Ereignis in der Geschichte des Buddhismus: dem 3. Buddhistischen Konzil in der Maurya-Hauptstadt Pataliputra (heute Patna). Das Konzil sollte Streitpunkte der buddhistischen Theologie bereinigen und stärkte den Einfluss der Theravada-Richtung (die alte Lehre), die in Indien und auf Ceylon dominierend wurde. Ashoka nahm an diesem Konzil teil und unterstützte die Theravada-Richtung bis zu seinem Tod in ihrer Arbeit. Zugleich aber setzte er sich auch für die Tolerierung anderer Meinungen ein. Es war nie seine Absicht, den Buddhismus zu verherrlichen oder den ebenfalls dominierenden Brahmanismus oder irgendeine andere Sekte oder Religion in dem Vielvölkerstaat zu bekämpfen. Dies konnte er auch nicht, da der Brahmanismus zu stark war. Buddhismus und Hinduismus sollten friedlich nebeneinander existieren zu können.

 

Historisch folgenreicher war die Entscheidung des Konzils, Missionare in verschiedene Gebiete des Subkontinents und in die Nachbarländer zu entsenden, womit der Anfang zu einer extensiven Verbreitung des Buddhismus gemacht wurde. Ashoka schickte seinen Sohn Mahinda nach Ceylon, wo er Tissa, den König der Insel, bekehren konnte. Tissa nahm sich Ashoka zum Vorbild und legte sich sogar denselben Königstitel "Devanampiya", zu. Für den Rest seines Lebens wurde Tissa ein Freund und Bewunderer des indischen Königs. Mahinda soll es auch gewesen sein, der Reisen nach Burma und Siam unternahm, um dort ebenfalls erfolgreich den Buddhismus zu verbreiten.

 

Doch Ashoka war nicht nur einer der bedeutendsten Herrscher seiner Zeit und förderte die Ausbreitung des Buddhismus in Asien, sondern hinterließ noch ein großes Geheimnis, das bis heute nur stückweise entschlüsselt wurde. Nicht ohne Grund nannte man ihn deshalb in einigen Schriften als der Salomon Indiens. Er förderte einen mächtigen Geheimbund, der sogar noch heute im Geheimen existieren soll. Es wird vermutet, das sein Berater und Minister Chanakya nicht nur Kenntnisse darüber hatte, sondern eine wichtige Rolle einnahm. Am geläufigsten ist die Bezeichnung "Geheimbund der neun Unbekannten". Die ersten neun "Meister ihres Faches"  sollen aus Ägypten, Afghanistan, China, Griechenland, Indien, Mesopotamien, Persien und Tibet gestammt haben.Es sind sicherlich keine Romangestalten von Talbot Mundy. Der legendäre Schleier dazu wird mit einigen interessanten Hintergründen und Spekulationen im Teil 2 etwas gelüftet.

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Teil 2


Was sah Megathenes ?

 

Megasthenes (* um 350 v.Chr.; † um 290 v.Chr.) war zu seiner Zeit ein angesehener griechischer Diplomat, der vermutlich auch unter Alexander der Große diente oder bei ihm als Botschafter tätig war. Als Gesandter reiste er in der Zeit von 302 bis 298 v. Chr. nach Pataliputra, die Hauptstadt des indischen Maurya-Königreiches, und lebte vermutlich dort für längere Zeit. Dort hatte er regelmäßigen Kontakt mit König Chandragupta. Deshalb wird vermutet, das er als Gesandter sogar einige Zeit am Hof lebte. Das Verhältnis soll sehr vertrauenswürdig gewesen sein, so dass er die Familie und somit auch die Prinzen Bindusara und Ashoka gut kennenlernte. Die Historiker gehen davon aus, das Megasthenes auch nach 298 v. Chr. ins Königreich reiste und lebte, denn er war auch ein Geograph und Geschichteschreiber. Er hatte am Ende mehrere Forschungsreisen im Reich unternommen, von königlichen Wachen beschützt und von Personal begleitet. Seine schriftlichen Beschreibungen in seinem vierbändigen Werk „Indica“ über das antike Indien sind leider nur noch bruchstückhaft erhalten. Deshalb kann man nur schwer rekonstruieren, wo er überall gereist war. Er war von der indischen Kultur, Geschichte, Politik, Architektur, den verschiedenen Religionen, der Pflanzen- und Tierwelt und von der Baukunst, Größe und Pracht der Hauptstadt Pataliputras beeindruckt.

 

Einige dieser seltenen Fragmente aus seinem vierbändigen Werk wurden auch von indischen Historikern wiederentdeckt. Ob bei deren Interpretation und Übersetzungen alle richtig sind, kann man leider nicht mehr nachvollziehen. Eine dieser Übersetzungen ist eine Geschichte von einer „besonderen Besichtigung“, die etwa 292 v. Chr. stattgefunden haben soll. Eine Ausschmückung kann nicht ausgeschlossen werden, doch ist es interessant genug, um für diesen Beitrag erwähnt zu werden. Es könnten erste Andeutungen über den Aufbau einer geheimen Bibliothek sein.


Als der Minister (Chanakya) meine Arbeiten zum Werk „Indica“ wohlwollend hoch lobte, lud er mich ein, einen besonderen Ort zu sehen. So begleitete ich ihn mit den jungen Prinzen und einem hohen Brahmanen-Priester mit einem Stirnzeichen auf seiner Stirn (Tilaka). Hinter dem Palast gab es ein weißes Gebäude mit zwei Etagen, wo eine schwere Eisentür den Eingang verschloss. Davor standen gleich vier königliche Wachen. „Hier werden das Wissen und die Wissenschaft der Zukunft gehütet, die Weisheit des Reiches“, erklärte man mir. Mir schien es zuerst, das es eine königliche Bibliothek sein müsste, wo nur der Adel und die königliche Familie Zugang hätten. Wir gingen in ein menschenleeres Haus und standen dann vor einer Holztür. Darauf war ein Quadrat mit neun Feldern sichtbar. Hier gibt es den Glauben, das neun Felder die Perfektion wiederspiegelt. Eine Treppe führte uns tief hinab.

 

"Mein Erstaunen war groß, denn hier unten gab es ein Gewölbe, ganz aus dem Felsen geschnitten, das von kunstvollen Säulen getragen wurde. Auch diese gänzlich waren aus dem Felsen geschnitten. Ebenso gab es hier neun Räume, jeder dieser maß 30 x 30 Meter. Viele Öl-Lampen aus Metall an Decke und Wänden gaben das Licht, und Dutzende Platten aus poliertem Silber spiegelten das Licht noch heller im großem Gewölbe. Viele Menschen aus verschiedenen Völkern waren anwesend. Einige arbeiteten hier an allerlei Apparaturen, andere an Rüstungen und Waffen, andere gingen hin und her mit Gegenständen, wieder andere arbeiteten an Tinkturen und Heilkräuter und andere saßen vertieft über Schriftrollen. An Wänden waren viele Bildnisse, Zeichnungen und viele Schriftrollen in Felsenfächern. Auch gab es viele Schriftstücke aus Ton. Der Brahmanenpriester erklärte mir, das hier die erste Bibliothek und die Werkstatt der neun Disziplinen gegründet wurde und noch nicht fertig sei. Dieser Ort wird von neun auserwählte Meister geführt und 90 ausgewählte Bedienstete dienen den Meister. Die Fächer, die erforscht und gelehrt wurden, waren bekannt und einige mir fremd: Alchemie, Baukunst- und Architektur, Astronomie, Biologie, Dialektik, Erkenntnistheorie, Ethik, Geometrie, Heilkunde, Kampfkunst, Kosmologie, Kriegskunst, Lehre über Dämonen, Lehre über andere Wesen(?), Magie, Metallurgie, Mathematik, Metaphysik, Physik, Seelenlehre, Sprachwissenschaft, Soziologie, Theologie, Tier- und Pflanzenkunde, Verfassungstheorie, Wissenschaftstheorie und Yoga. Selbst Platon wäre wohl erstaunt." Ob dies tatsächlich so von Megasthenes niedergeschrieben wurde, bleibt unbeantwortet.



Teil 3


Die 9 Bücher - gar nicht mal so geheim


Die Zielsetzung des Geheimbundes war es, an einem geheimen Ort oder mehreren geheimen Orten altes Wissen (vedisches Wissen, Shastra) zu bewahren, mit neuem Wissen zu verschmelzen und dieses weiterzuentwickeln. Das hohe Wissen aus Vergangenheit und Gegenwart sollte dabei streng gehütet werden, damit es nicht in falsche Hände (andere Reiche, mögliche Feinde) gerät, um dies für negative Zwecke einzusetzen oder das Königreich damit zu schädigen. Nur die Religion blieb alleine in der Obhut der Brahmanen. Hier gilt das Prinzip, das viel Wissen, Macht bedeutet und höheres Wissen nicht nur die Existenz derer sichert, die über dieses höhere Wissen verfügen, sondern auch die Basis für einen Geheimbund sind, dieses elitäre Wissen streng zu hüten. Die ersten und zukünftigen neun Meister wurden und werden wahrscheinlich noch als die "Neun unbekannten Männer" bezeichnet. Die Kooptation aller Mitglieder erfolgt mit einer Auswahl und einer vorläufigen Einladung des Kandidaten. Ihre Lebensgrundlage ist das Studium, das Experimentieren, die Dokumentation und die Geheimhaltung. Bevor einer der Meister aus Altersgründen seiner Aufgabe nicht mehr gewachsen war, wurde ein Nachfolger gefunden. Die neun Wissensbücher (Lexikas?) sollen "alles Wissen" fortlaufen erfassen, ergänzen und modifizieren. Dabei wird leider von einigen Autoren der Prä-Astronautik allerlei hineininterpretiert, was aber nicht beweisbar ist, weil eben die Bücher als gesamtes Werk verschollen sein sollen. Ob der Geheimbund tatsächlich schon zur Zeit von König Ashoka Kontakt mit außerirdischen Wesen suchte, Raumzeit und Zeitreisen erforschte oder sich sogar mit Raumschiffen beschäftigte (Vimanas) bleibt hypothetisch. Fest steht aber, das auch das Mahabharata und das Ramayana ausgiebig diskutiert und studiert wurde. Auch gibt es die unbewiesene Legende, das ein "eisernes Gefährt" (Uboot ?) aus den alten Schriften gebaut worden sein.


Insgesamt, so meine Interpretation, war es eine große Renaissance und zugleich Zusammenfassung des indischen Wissens mit dem elitären Wissen aus den Herkunftsländer der ersten Neun. Dies wären dann bedeutende Kulturländer wie Ägyten, China, Mesopotanien, Griechenland und Persien. Es sollen neun Titel bzw. dessen Inhalte der Wissensbücher gegeben haben, wobei die Anzahl der Bücher nie genau bestimmt werden konnte. Die genaue Reihenfolge von Titel und Inhalte ist nicht mehr bekannt sind. Daher auch keine besondere Anordnung:


- Propaganda, Psychologie, Spionage

- Kampftechniken, Kriegskunst, Physiologie (Wundheilung im Krieg)

- Biologie, Heilkunde (Ayurveda), Hygiene, Yoga-Techniken

- Alchemie, Chemie, Magie, Mathematik, Metallurgie

- Geisteskräfte (Telepathie, Translokation) und Kommunikation

- Apparaturen, Baukunst, Mechanik und Physik

- Astronomie, Kosmologie, Zeitmessung

- Entwicklung und Eigenschaften von Licht und Leuchten (Öllampen, Sonne, Spiegel)

- Soziologie, Manusmriti


Die Beschreibung von Megathenes scheint mir sogar noch genauer, wenn er die Fächer so beschreibt:


Alchemie, Baukunst- und Architektur, Astronomie, Biologie, Dialektik, Erkenntnistheorie, Ethik, Geometrie, Heilkunde, Kampfkunst, Kosmologie, Kriegskunst, Lehre über Dämonen, Lehre über andere Wesen(?), Magie, Metallurgie, Mathematik, Metaphysik, Physik, Seelenlehre, Sprachwissenschaft, Soziologie, Theologie, Tier- und Pflanzenkunde, Verfassungstheorie.


Mein persönliches Fazit:

Es dürfte ähnlich wie das "Archivio Segreto Vaticano" des Vatikans sein. Daher ist es nicht ausgeschlossen, das der Geheimbund oder dessen "Hüter/Meister" tatsächlich existierte/n. Manche vermuten, das dieser heute noch existiert. Andere vermuten, das eine verschollene Bibliothek zu suchen sei. Der Verbleib der Bücher wurde nie geklärt. Ob sie tatsächlich auch eine alte oder göttliche Technologie verstanden und nachbauten bleibt unbeantwortet.


Felsen-Tempel Kailasa - wie haben die das gemacht ?


Als ich in den 1990er Jahren auf einer Expeditionsreise in Jordanien das Felsmassiv Petra und die raffinierten gebauten Wasserkanäle besichtigen konnte, war ich von der Genialität der Nabatäer tief beeindruckt. Diese makellose Art der Baukunst, alles aus einem Felsen heraus zu meißeln, muss man einfach sprachlos und staunend mit eigenen Augen gesehen haben. Noch erstaunlicher wegen ihrer Detailgenauigkeit sind einige Felsen-Tempel in Indien. Darunter gibt es wiederum einen besonderen Felsen-Tempel, wo sogar die meisten Historiker zugeben müssen, nicht komplett erklären zu können, welche genialen Baumeister es waren. Solch ein komplexes und fehlerloses Bauwerk mit seinen besonderen architektonischen und akustischen Merkmalen aus einem Felsen von oben nach unten nur mit Hammer und Meißel, herauszuarbeiten, das ist in der Tat mystisch.


Der Kailash-Tempel, auch Kailasa-Tempel genannt, liegt im mittel-indischen Bundesstaat Maharashta. Es ist der berühmteste Felsentempel Indiens, der größte vollständig aus einem Basalt-Felsvorsprung herausgehauene Felsentempel, der bisher in Indien entdeckt wurde. Weshalb der Tempel auch als den größten monolithischen Gebäudekomplex des Planeten genannt wird. Nichts Vergleichbares gibt es in Indien. Er liegt im Areal der ebenso berühmten Ellora-Höhlen rund 30 km nordwestlich von der Aurangabad entfernt. Es wurde errechnet, das rund 200.000 Tonnen Material herausgeschlagen wurde (nach anderen Angaben soll es sogar mehr gewesen sein). Eine Halde dazu wurde nie gefunden. Der Tempel ist dem Hindu-Gott Shiva geweiht, dessen Beiname auch „Herr des Kailash“, weil der Wohnort des Gottes der heilige Berg Kailasha sein soll.

 

Das tatsächliche Alter bleibt kontrovers. Man fand eine Bauinschrift von König Krishna 1 von der Rashtrakuta Dynasty (752 - 973) mit der Jahreszahl 765, weshalb einige sich mit der Vermutung festlegen, das der Felsentempel in dieser Zeit wohl gebaut worden sei. Selbst Archäologen glauben nicht das in der kurzen Regentschaft von Krishna I (reg. 746–757) so ein monströses Bauwerk gebaut werden konnte. Kontrovers bleiben also die Fragen, wie lange die Bauzeit tatsächlich war und wie alt das Bauwerk tatsächlich sein könnte. Wurde nach König Krishna I am Tempel weiter gebaut? Ist eine derartige komplizierte Bearbeitung, nur mit Hammer und Meißel und räumliches Denken möglich?

 

Nach allgemeiner Auffassung wurde der Tempel aus dem natürlichen Felsgestein bei schrägem Vortrieb und von oben nach unten herausgehauen. Das hört sich erst einmal einfach und logisch an. Ich hatte mal einen Bauingenieur gefragt, ob man heutzutage so etwas aus einem Felsen herausarbeiten könnte. Dazu erklärte er, das erst einmal ein 3D-Bauplan vorhanden gewesen sein müsste. Da es zu dieser Zeit keine Computer dazu gab, muss es also sehr begabte Architekten gegeben haben, die solche komplizierten technischen Zeichnungen gemacht haben müssen, bevor der erst Hammerschlag erfolgte. Anspruchsvolle Zeichnungen wie z.B. bei gotische Bauwerken. Nachdem er sich diverse Detailfotos des Tempels angesehen hatte, konnte er mir nicht erklären, wie man mit Hammer und Meißel ein derart so anspruchsvolles, fehlerfreies und detailtreues Bauwerk aus dem Felsen herausschlagen konnte. Aus seiner Sicht könnten dies auch nicht moderne Bohr- und Fräsmaschinen. 

 

Die Komplexität ist manchen gar nicht so richtig bewusst. Der gesamte Tempelkomplex besteht aus mehreren miteinander verbundenen Räumen, Schreinen, Gängen, Galerien, geheimen Räumen, Kammern, Innenhöfen und freien und stützenden Säulen, die allesamt auch noch mit sehr aufwendigen Schnitzereien, Skulpturen und Gemälden von großer Genauigkeit geschmückt sind. Überall sieht man eine komplizierte Schnitzerei mit Szenen aus der hinduistischen Mythologie, verschiedene Götter, Göttinnen und mythologischer Kreaturen, darunter auch Darstellungen aus dem Mahabharata und dem Ramayana auch an den Decken, teils sogar Millimeter- und Zentimeter genau. Weiterhin gibt es ein derart ausgeklügeltes Entwässerungssysteme, worüber selbst Experten noch staunen. Weiterhin Lüftungsschächte, Treppen und einen akustischen Wiederhall in den Gewölben. Selbst durch die vielen mutwilligen Zerstörungen der Jahrhunderte, den ausgesetzten Witterungen und den Nacharbeitungen am Bauwerk kann niemand mehr die genaue Arbeits- und Vorgehensweise der Baumeister erklären oder exakter rekonstruieren. Eine verschollene Technik der Antike. Manche interpretieren dies voreilig als mögliches als „außerirdisches“ Werk, und natürlich gibt es auch eine Legendenbildung um das Bauwerk. So soll nach der vedischen Tradition es „göttliche“ Hilfe des Gottes Twaschri gewesen sein, der für die Götter als Schmied und Architekt arbeitete, und vor etwa 3.000 Jahren das Bauwerk innerhalb von sieben Tagen fertiggestellt haben. Einst sollen an einer bestimmten Stelle auch 7 heilige und wertvolle Steine gewesen sein, die die 7 Haupt-Chakren = die angenommenen 7 Hauptenergiezentren des Menschen  symbolisierten:


Kronenchakra = Sahasrara  = Amethyst.

 

Herzchakra = Anahata  = Aventurin-grüne Farbe.

 

Stirnchakra = Ajna  = Bergkristall.

 

Wurzelchakra = Muladhara = Jaspis-rote Farbe.

 

Sakralchakra = Svadhisthana = Karneol.

 

Halschakra = Vishuddha  = Lapislazuli.

 

Solarplexuschakra = Manipura = Orangencalcit.


Somit bleibt es weiterhin ein antikes Geheimnis, wo der Abraum geblieben war und wie die Baumeister vorgingen, weil es darüber keine historische Bauanleitungen gibt.


Die legendäre Drachenfestung


Bei meinen Reisen nach Asien sah ich nicht nur seltsame religiöse Rituale und erlebte einen gepflegten Ahnenkult und Geisterglauben, sondern hörte auch immer gespannt zu, wenn es um mündlich überlieferte Geschichten über alte Götter, Götterwesen, heilige Berge oder seltsame Fabelwesen wie Drachen und Himmelsschlangen ging. Ich empfinde heute noch jene Himalaya-Regionen als mystisch, wo es einen heiligen Berg und Gebiete geben soll, so der Volksglaube, die man nur mit Gebeten und Opfergaben betreten darf, sonst kehrt man nicht mehr zurück.

 

Natürlich gibt es auf der ganzen Welt heilige Berge und jene aus Asien, wie den bekannten Kailash im autonomen Gebiet Tibet oder den Nyainqêntanglha, die neun heiligen Berge in China, die drei heiligen Berge in Japan, den heiligen Chomolhari in Bhutan, den heiligen Kangchendzönga in Nepal, der heilige Doi Suthep in Thailand und viele weitere in Asien, alle haben einen kultischen oder religiösen Hintergrund. Fabel- und Geisterwesen wie die schrecklichen Dämonen Ghul oder Oni, der Götterbote Garuda, Naga die Himmelsschlange, der Yeti und Drachen werden genannt, die in den für Menschen verbotene Gebiete wohnen oder dieses sogar bewachen. All diese mündlichen Geschichten werden immer noch mit Ehrfurcht erzählt. 

 

Und jene mythologischen oder legendären Geschichten, ob teilweise ausgeschmückt oder nicht, die von einer (göttlichen) Stadt oder Festung im Himalaya erzählen, faszinierten mich. In alten Sanskrit-Schriften wird von einer alten (eisernen) Stadt erzählt, die von Fabelwesen oder Drachen bewacht wird, und in dessen Nähe ein See sei, wo es einen unterirdischen Zugang zu einer unterirdischen Stadt gäbe. Die Version gibt es in verschiedenen Regionen Asiens. Doch erst durch die Geschichte des indischen Mönchs Pútídámó wurde die Erzählungen lebendiger. Hat er die legendäre Stadt oder Festung gesehen? 

 

Die legendäre Drachenfestung 

Der Mönchs Pútídámó (* um 440; † um 528) ist in der westlichen Welt als Bodhidharma bekannt. Er soll viele Reisen von Indien nach China, innerhalb von China und von dort öfters in die Himalaya-Regionen gereist sein. Folgendes Legende wird erzählt, die sich etwa 500-510 n.Chr. ereignet haben soll, die aber lückenhaft erscheint. So soll in einer sehr alten Erzähl-Version der Mönch Bodhidharma ganze 7 Tage in einer geheimnisvollen Drachenfestung gewesen sein. Deshalb die Namensgebung, weil er drachenähnliche Schlangen-Symbole beschreibt oder solche Wesen sah. Daher ist es interessant genug, diese anscheinende reale Begebenheit hier als alte Volkssage niederzuschreiben, Um die Zusammenhänge seiner Überlieferung zu verstehen, muss man nach den genannten Namen recherchieren. 

 

Und so soll der Mönch es mündlich erzählt haben... 

Es herrscht Krieg in China, und unbehelligt von Süden nach Norden zu reisen ist ein Wagnis. Doch König Liang Wu Di, auf der Suche nach Unsterblichkeit, gibt mir Mittel, meine lange Reise zu erleichtern… ich folge den gleichen Weg wie von König Mu Wang, um den Jadepalast des Huangdi zu finden. Mein Vorhaben ist verschwiegen, denn ich suche auch die Heiligen Männer von Xian, die einst in die Berge aufzogen, wenn ich nicht vorher sterbe... König Mu Wang traf einst die heilige He Xiangu auf seiner Suche, mein Weg ist aber nicht vorbestimmt. Aber ich las die Schriften von Mu, er wurde älter als jeder andere König, und studierte seine Wege genau. 

 

Mein erster Weg führt zu den Drachenbergen (Kunlun) dann weiter zum Nordosten bis zum See mit den 4 Quellen. König Mu Wang schrieb "habe Ausschau nach der Steinsäule an der östlichen Quelle, ein erster Long (Drache) wacht über den Weg, dann schreite 99 mal 1 Li nach Osten, dort wacht der zweite Long, dann siehe nach Norden bei Vollmond, dann siehst Du das Tor" 

 

Nach 3 Tagen erreichte mein letzter Begleiter und ich den zweiten Long an der Schneegrenze der Berge, und weil wir Tag und Nacht kein Tor erblickten, warteten wir auf Vollmond…da sahen wir einen runden Felsen auf dem Berg leuchten und gingen voran… das Zeichen war mir fremd, der Kopf eines Drachen und den Körper einer Schlange…als wir es berührten schleuderte uns die Schlange mit einem Licht zu Boden und uns schien der Tod nahe und unser Geist schwindete…als ich erwachte war ich alleine. Um meine Geist nicht müde werden zu lassen, las ich das Bado Thöröl (Totenbuch) um meine Furcht vergessen zu machen. 

 

Ein Tag verging, dann erwachet ich abermals und war in einer Halle aus Fels gehauen, in jeder Ecke war ein eisernes Drachenmaul voller Feuer und mir schien mein Ende nah…in der Mitte ein runder eiserner Tisch mit dem gleichen Zeichen wie am Felsen, der Kopf eines Drachen und den Körper einer Schlange und es leuchtete wie Silber. Mir schien das hier ein Drachen hausen musste, den die Länge mag 1 Li gewesen sein und die Höhe ein halbes Li… im Boden schien mir ein Geräusch, wie ein Fluss in Bewegung… es war sicher dieses Geschöpf und ich war ein Gefangener... 

 

Als ich erneut erwachte sah ich zwei große Menschen in eiserner Rüstung, mit dem Zeichen der Drachenschlange...ihre Haare waren wie Gold, ihr hellen Gesichter die von harten Kriegern, wie ich sie noch nie sah, ihre Waffen waren schrecklich anzusehen...und sie führten mich zu einem Platz und ließen mich alleine frei bewegen... ich konnte den Himmel sehen und wusste, ich bin in einem Berg…mein Ende schien mir oft so nahe...im Platz sah ich einen eisernen hohen seltsamen Turm, es brauchte zwei Menschen in zu umfassen und hatte keine Fenster… es war eine Festung im Berg mit vielen Kriegern, die mich nicht beachteten…an vielen Stellen sah ich eiserne Drachenköpfe, einige atmeten Feuer und einige atmeten heißen Nebel aus…gewiss das Werk eines Dämons oder Gottes…. 

 

Unter dem Platz schien mir eine Schmiede mit viel flüssigem Eisen aus dem Berg...und an einer anderen Stelle sah ich eine Halle in einer endlosen Tiefe mit vielen Säulen, alles schien aus einem Felsen gewachsen…dort sah ich einen unheilvollen großen Schatten und atmete den Geruch von Metall am Boden, hier wohnte also die Drachenschlange… 

 

…ein anderer Raum war seltsam, in der Mitte ein Tisch auf den 3 verschiedene Steinkugeln lagen und im Tisch sah ich 3 runde Löchern mit vielen seltsamen Zeichen einer Drachenschlange, die sich im Schwanz biss… bei all meine Reisen sah ich nie so etwas...als ich eine der Kugelsteine in ein Loch tat, hörte ich nach 3 Pranayamas (Atemzug) einen gewaltigen Ton in meine Kopf, und die Steinkugel kam hervor und rollte an die selbe Stelle wo ich sei nahm… da dies wohl das Tor zur Höhle war, wollte ich eiligst den Ort verlassen… 

 

...da erschien ihr mächtiger Anführer mit einem gehörnten Helm, einen Zauberstab in der Hand, er kam auf mich zu und seine Füße berührten dabei den Boden nicht, sein Gesicht war voller schrecklicher Narben, wie von Feuer entstellt… ich verstand ihn nicht, aber er sprach in meinem Kopf, von einem Geschenk …dann war mein Geist wieder verschwunden. 

 

Ich vermochte nicht zu sagen, wie lange ich dort war, denn mein Schlaf war ganz anders…als ich dann einmal erwachte, war ich wieder an der Stelle der ersten Long-Stele, aber sie war weg…das Geschenk war mein Leben… enttäuscht fand ich weder den Jade-Palast, noch sah ich He Xiangu…mein Begleiter war verschwunden oder tot…ich berichtete König Liang Wu Di, und warnte ihn, den Weg nochmals zu suchen… 


Auch wenn hier Lücken vorhanden sind, ist es doch beachtlich, das nach so langer Zeit diese Volkssage noch immer existiert… was Bodhidharma wohl gesehen hat, kann bis heute niemand erklären. Aber es war wohl eine große (eiserne) Festung oder Teil einer Stadt. Sah er vielleicht die Midgardschlange? In der nordischen Mythologie wird von eisernen Türmen oder der eisernen Burg von Loki erzählt. Nordmänner im Himalaya, das wäre wohl phantastisch? 

 

Man denke auch an die großen (europäischen) Kelten-Mumien von China, die im Tarim-Becken gefunden wurden. Im Süden davon liegt das Gebirge Kunlun Shan, dort wo der Mönch Bodhidharma wahrscheinlich war. Alles nur Zufall? 


Ladakh - die Suche nach Nagas


In Asien gibt es viele mündlich überlieferten Geschichten über alte Götter, Götterwesen, heilige Berge oder seltsame Fabelwesen wie Drachen und Himmelsschlangen. Ebenso viele Geschichten von geheimnisvollen Regionen, heiligen Berge, Seen und Orte, die man, so der Volksglaube, nur mit Gebeten und Opfergaben betreten darf, sonst kehrt man nicht mehr zurück. Bewacht würden diese Gebiete von Drachen, Geistern und Götterwesen. 

 

Nach einer Volkssage gibt es einen See, der einst von Drachen-Schlangen oder Schlangen-Wesen (Nagas) bewohnt gewesen sein soll. Auch hier wird erzählt, das ein heiliger Mann die Wohnstätte der Nagas im See aufgesucht hätte und wieder unbeschadet herauskam. Dieser See liegt östlich vom Kunlun-Gebirge, und soll der See Pangong Tsho in Ladakh sein. Natürlich sind einige Ausschmückungen nicht ausgeschlossen.

 

Der Pangong Tsho 

Der außergewöhnliche Pangong Tso ist ein Salzwasser-See und liegt etwa in 4250 Meter über dem Meeresspiegel. Ladahk war früher ein kleines unabhängiges buddhistisches Königreich, heute ist es ein Teil von China, Indien und Pakistan. Mit 134 km Länge, rund 8 km Breite Länge und etwa 100 Meter Tiefe ist es ein großer See, der sich von Indien bis nach Tibet erstreckt, und im Winter gefriert. Vor Jahrhunderten sollen seine Ausmaße noch viel grösser gewesen sein. Heute ist es eine Touristenattraktion, den man über den Chang La-Pass (5360 m ü.M.), in der Nähe des Hauptortes Leh, erreicht. Leh war einst eine wichtige Gebirgs- und Handelsstadt der Seidenstraße. Dieser See scheint ein Geheimnis zu hüten, wenn man die Geschichte Padmasambhava glauben kann. 

Padmasambhava und die Naga-Stadt 

 

Padmasambhava (zu Deutsch: Lotos-Geborener) gilt als Wegbereiter des Buddhismus in Tibet. Historiker vermuten, das er aus der antiken Region Gandhara stammte. Er soll zusammen mit dem indischen Philosophen Shantarakshita den tibetanischen König Thrisong Detsen, davon überzeugt haben die vorherrschende Bön-Religion, trotz großer Widerstände des Adels in Tibet, durch den Buddhismus als Staatsreligion zu ersetzen, was auch gelang. So wurde das erste buddhistische Kloster Tibets mit dem Namen Samye etwa um 775 gegründet und Shantarakshita wurde der erste Abt des Klosters. Kamalashila, ein Schüler von Shantarakshita, wurde ebenfalls geholt, um eine Tempel-Bibliothek zu errichten und zu leiten. Über den noch heute hoch verehrten und heiligen Padmasambhava gibt es allerlei Geschichten und Legenden. Manche sehen ihn als Reinkarnation von Buddha, andere als großen Zauberer und für wieder andere war er ein göttliches Wesen, der auf einem Lotus zur Welt gekommen sein soll. Durch seine hohe Begabung, wurde er der beste Schüler aller damals bekannten Acht Wissenshalter von Indien. Nachdem er alles gelernt hatte, so der Volksglaube, besaß er auch übernatürliche Kräfte, baute seltsame mechanische Geräte und er hatte Sternengläser (Fernrohr?), um die Sterne zu sehen. Auf seinen Reisen und Wanderschaft außerhalb des Klosters, soll Padmasambhava Dämonen, Geister, Götter- und Fabelwesen begegnet sein, die nicht alle ihm gegenüber wohlgesonnen waren. 

 

Er soll eine Wohnstätte der Naga´s besucht oder entdeckt haben, die eine erzählen es war der Yamzhog Yumco-See, dort wohnte der Naga-König, und andere erzählen, es war der Pangong Tsho-See, dort wohnte die Naga-Königin. Nagas sind Schlangen-Wesen mit magischen Fähigkeiten, die auch menschliche Gestalt annehmen können. Sie seien aber auch neugierig und mischten sich gerne verkleidet unter Menschen. Doch sie wurden böse, wenn ein Mensch sie erkannte. Diesem gaben sie ein unlösbares Rätsel auf, und wer es nicht lösen konnte, wurde getötet oder verzaubert. Für die Menschen gelten sie als Dämonen und heilige Wächter zugleich, die geheime Ein- und Übergängen, aber auch alte Heiligtümer und sagenhafte Schätze beschützten. Obwohl Nagas in erster Linie weibliche Schlangen-Wesen gewesen sein sollen, die von Naga-Königinnen geführt wurden und in der Nähe von Flüssen und Seen wohnten, gibt es ebenfalls Hinweise auf Naga-Könige. Padmasambhava scheint wohl den Pangong Tsho aufgesucht haben und folgendes Volksmärchen wird erzählt... 

 

...als Padmasambhava am verzauberten See war, stieg er in seiner ehernen Muschel mit zwei Augen zum Grunde des Wassers (Uboot?)…dazu nahm er schwere Perlen mit…wollte er nach oben, spuckte die Muschel die Perlen wieder aus…unten sah er eine tiefe Höhle und eine Krake ergriff seine Muschel und entführte ihn in die Höhle...Padmasambhava staunte, den er war in einer heiligen Wohnstätte der Nagas gelangt und er sah auch Menschenfrauen als Dienerinnen wie auch Krieger in Rüstungen, die keine Nagas waren...doch er konnte sich nicht bewegen...eine Naga-Yaksha (Geistform einer Naga) mit goldenen Haaren gab ihm 3 Rätsel, löste er es, ist es ihm gestattet noch zu bleiben, löste er es nicht, würde er nie wieder an die Oberfläche zurück kehren... 

 

...Die erste Frage der Naga-Yaksha war…"Warum geht's Du ins Wasser, gibt es doch genug Geheimnisse an der Oberfläche?"…Padmasambhava antwortete…"Tag für Tag begegne ich die Menschen, die mit ihren Sorgen zu mir kommen und das hektische Leben an der Oberfläche läst meinen Geist nicht ruhen…die Tiefe des Wassers gibt meinen Geist aber Ruhe und ich kann meine Sorgen der Stille anvertrauen… 

 

…Die zweite Frage war…"Was begehrst Du bei uns, unsere Schätze, um reich zu werden oder macht Dich unser Wissen glücklich, das Deinen Geist überheblich macht ?"…Padmasambhava antwortete…"Nein, keine Begierde trübt meine Gedanken, die Achtung und das Benehmen gegenüber jedem Wesen, ist mein buddhistischer Gedanke…" 

 

…Die dritte Frage war…"Was sind Nagas für Euch Menschen?"...Padmasambhava antwortete…"Die einen fürchten Euch, die andern beten Euch an und wieder andere möchte ihren Verstand mit ihnen erproben…" 

 

Da sprach die Naga-Yaksha…"Dein Geist ist wach und aufrichtig, mögest Du weiter Deine Sorgen der Stille im See anvertrauen…wir werden Dir Prajnaparamita (Wissen) übermitteln, das Du es den Menschen lehrst"... 

 

Die Muschel von Padmasambhava spuckte alle Perlen heraus und schwamm wieder an der Oberfläche…Padmasambhava ging wieder zurück und war zufrieden. Er gab den Menschen Beistand und Wissen.

 

Ein Volksmärchen mit religiöser Ausschmückung und Hintergrund, wahrscheinlich unvollständig, und bei all den Legenden um die Person Padmasambhava ist es nicht ausgeschlossen, das er in geistiger Verbindung mit einer Naga stand. Das Volksmärchen erzählt nicht, ob er in die Höhle eindringen konnte, die Wohnstätte der Nagas sehen dürfte, aber anscheinend war die Muschel ein technisches Wunderwerk seiner Zeit, eine Art Taucherglocke vielleicht, womit er die Tiefe des Sees erreichen konnte. So bleibt es weiterhin ein Rätsel, ob der legendäre verzauberte See auch der heilige Pangong Tsho in Ladakh war, worin eins Nagas lebten oder sogar noch leben. Gibt es dort unerforschte Höhlen?


Ladakh - sagenhafter Padmasambhava


Das erste und älteste buddhistische Kloster Tibets hat nicht nur den ungewöhnlichen Namen Samye, was übersetzt über alle gedankliche Vorstellung Hinausgehende bedeutet, sondern auch eine über 1.200 Jahren bewegende Geschichte hinter sich. Da bleibt es nicht aus, das sich in dieser langen Zeit auch Aberglauben, Geheimnisse, Legenden und Volksglauben vermischten, so das das kleine und unscheinbare Samye genauso von einem Mysterium umhüllt ist wie zum Beispiel die Tempelanlage Angkor in Kambodscha. Es gibt alte Legenden über den einen der Gründer, dem legendären Padmasambhava, die trotz der Kulturrevolution in Volkssagen überlebten. 

 

Kurze Daten über das Klosters 

Ich hatte schon im Beitrag Ladakh - die Suche nach Nagas erwähnt, das ein gewisser Padmasambhava den Buddhismus als Staatsreligion in Tibet verbreitete, und zusammen mit dem indischen Philosophen Shantarakshita, im Jahr 775 Samye als das erste buddhistische Kloster Tibets gründete, das bis heute existiert. Weil es Widerstände im Adel gab, wurde der erste Tempel außerhalb von Lhasa gebaut. Shantarakshita war auch Abt der berühmten indischen Klosteruniversität Nalanda und anerkannter Gelehrter des Mahayana-Buddhismus. Er holte auch seinen besten Schüler und Übersetzer Kamalashila nach Tibet, um eine Schriften-Bibliothek aufzubauen. Von 792 bis 794 gab es hier eine Zusammenkunft von Vertretern indischer und chinesischer Ausrichtungen des Buddhismus, das als das Konzil von Samye bekannt ist. Im Laufe der Jahrhunderte und Ereignisse nahm die Bedeutung von Samye jedoch wieder ab. Während der chinesischen Kulturrevolution von 1966–1976 wurde Samye wie viele andere tibetischen Klöster nicht nur geplündert, sondern es wurden auch alte Schriften und Kulturgüter von unschätzbarem Wert geraubt und zerstört. Erst Ende der achtziger Jahre wurde das Kloster restauriert und erneut eingeweiht, doch keiner weiss bis heute genau, wie groß der Verlust der alten Bibliothek und deren Kulturgegenstände war, welche auch sehr wertvolle Aufzeichnungen und Hinterlassenschaften des Padmasambhava enthielten. Seit 1996 steht das Kloster auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China. 

 

Es gab einige bemerkenswerte, wenn auch nur lückenhafte Überlieferungen, das Padmasambhava neben seine vielen philosophischen und religiösen Schriften auch Aufzeichnungen über Astrologie, heilende Kräuterkunde, höhere Mathematik, richtige Meditation, bewegende Mechanik und historische Gegebenheiten gemacht haben soll. Wissenschaftliche Abhandlungen nannte er Diskussions-Schriften, die er in Sanskrit schrieb, aber nicht alles ins Tibetanische übersetzen ließ. Im vorherigen Beitrag hatte ich schon darauf hingewiesen, das er im Volksglauben der einfachen Menschen nicht nur ein heiliger Mann, sondern auch ein Zauberer war, der Wunderdinge konnte und tantrische Kräfte besessen haben soll. Seine mechanischen Apparaturen wurden von Eingeweihten bewundert, vom einfachen Volk als Zauber empfunden. Ausschmückungen in folgenden wenigen Überlieferungen sind daher sicher nicht auszuschließen: 

 

Die mechanischen Apparaturen des Padmasambhava 

Es muss eine besonderen Raum gegeben haben, einen heiligen Raum oder vielleicht eine Art Werkstatt, worin mechanische Apparaturen und eine private Bibliothek gewesen sein muss. Erstaunte Volkserzählung dazu:


Der bettelnde Mönch (ein Roboter ?) 

…betritt man die Türschwelle des heiligen Raumes erwacht die Figur, das Abbild eines Mönchs…es hebt die Almosenschale in den Händen nach oben...wirft man eine Münze herein, dankte die Figur, verneigt den Kopf, schaut einen an und ein leises Gebet kommt aus dem Mund…sein Gesicht schien aus Wachs und seine Augen bewegten sich…aus der Ferne sah das Werk des Meisters wie ein Mensch aus…manchmal schien es zu reden und machte seltsame Geräusche, doch keiner verstand es…Nachts war es in einem Zimmer, und es schien zu sprechen, doch muss es eine Illusion sein.

 

Die bewegende Schreibfeder ( ? ) 

…auf einem Tisch war ein seltsames metallenes Kästchen befestigt, das heilige vedische Zeichen trug…in der Mitte war ein Loch und darin eine Schreibfeder befestigt und darunter Papier...man konnte sie bewegen, von einer Seite zur anderen, um zu schreiben, aber nicht im Kasten das Wunder betrachten…es hatte die Kunst, das Geschriebene neu zu schreiben…schrieb man von links nach rechts ein Gebet bis zum Ende, stellte sich die Schreibfeder aufrecht…dann nahm man das Papier heraus und wie von Zauberkraft, schrieb sie das selbe wieder…und niemand sah den Unterschied, was zuerst geschrieben wurde…ein Geheimnis, das aus Tausend Teilen bestünde, erklärte der Meister...doch keiner konnte es verstehen.

 

Die Muschel die tauchen konnte (eine Taucherglocke ?) 

…mit seiner Muschel konnte der Meister die Fische besuchen…er legte sich rein und die Muschel verschloss sich...durch zwei Augen konnte er sehen…atmete die Muschel aus, bewegte sie sich geschwind...wollte er in die Tiefe, das nahm er große Perlen mit, wollte er nach oben, spuckte die Muschel die Perlen wieder aus.

 

Die (astronomische) Quecksilber-Uhr (Messgerät ?) 

Auch eine Quecksilber-Uhr soll er konstruiert haben, aber es ist nicht genau überliefert welche genaue Funktion sie hatte…zwei Walzen drehten sich und jede hat eine Kerbe…die eine schnell in beiden Richtungen, dadurch ging das Mondsilber (Quecksilber) in die zweite Walze durch die erste Wand von 12…die drehte sich kaum…aber genau nach einem Tag war die 12.Wand gefüllt...drehte sich die große Walze um sich selbst und beide Kerben waren wieder vereint…niemand verstand es.

 

Weiterhin wird überliefert, das er Sternen-Gläser (Fernrohr ?) besaß, die Sterne beobachtete und Horoskope anfertigte.

 

Weiterhin wird überliefert, das er große ayurvedische Kenntnisse hatte, und sich in der Kräuterkunde gut auskannte. Es ist nicht beweisen, aber in seiner persönlichen Bibliothek oder in einem bestimmten Teil der Kloster-Bibliothek sollen sich umfangreiche religiöse Schriften der Veda befunden haben, ebenso wissenschaftliche Werke, die Vedangas sowie Abhandlungen und Zeichnungen des Mahabharata. Der Hauptteil der Klosterbibliothek hatte jedoch buddhistische und religiöse übersetzte Schriften, die ursprünglich aus der indischen buddhistischen Bibliothek Nalanda kamen. Seine "Diskussions-Schriften" soll er nur mit seinen besten Schülern besprochen haben, es waren religiöse und wissenschaftliche Abhandlungen, wer weiß man leider nicht mehr. 

 

Hier kann man nur bedauern, erahnen und spekulieren, was wohl die Kulturrevolution alles vernichtet und geplündert hat, aber die Person Padmasambhava, die eigentlich nur der Religion verbunden sein sollte, erinnert auch ein wenig an europäische Mönche, die ebenfalls alte Schriften studierten und sich auch mit mechanischen Apparaturen beschäftigten und geheime Wissenschaften betrieben, wie u.a. Allessandro della Spina, Albertus Magnus oder Roger Bacon. So passt am Ende der Name des Klosters Samye "Über alle gedankliche Vorstellung Hinausgehende" bedeutet. Zufall das Padmasambhava diesen Namen nahm ?


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